Die Geheimnisse der Kaffeebohne

REISEBERICHTE

AUF DER SUCHE NACH DEN BESTEN KAFFEES

Auf der Suche nach neuen Kaffeespezialitäten reisen wir immer wieder persönlich in die besten Anbaugebiete der Welt. Vor Ort können wir uns ein eigenes Bild von den Rahmenbedingungen des Kaffeeanbaus machen. Daneben vertieft der Austausch mit einheimischen Kaffeeexperten immer wieder auf’s Neue das Verständnis für die kleinen Wunderbohnen.

Myanmar 2019

Deutsche Spezilaitätenkaffee–Röster on Tour

Eine Gruppe deutscher Spezialitätenkaffee-Röster reiste im Februar nach Myanmar. Februar ist der beste Zeitpunkt, um Myanmars Kaffeegebiet zu bereisen. Die Kaffeeernte erreicht Mitte Februar den Höhepunkt

Myanmar 2019

Deutsche Spezilaitätenkaffee – Röster on Tour

Eine Gruppe deutscher Spezialitätenkaffee-Röster reiste im Februar nach Myanmar. Februar ist der beste Zeitpunkt, um Myanmars Kaffeegebiet zu bereisen. Die Kaffeeernte erreicht Mitte Februar den Höhepunkt

Farm Ye Naing

Die Reise beginnt in Pwin Oo Lwin (früher auch Maymyo genannt). In seinem neu eröffneten Spezialitäten-Coffee Shop offeriert uns Ye Naing, der junge Inhaber, frisch gebrühten lokalen Kaffee. Der Rohkaffee, den Ye Naing selber röstet, stammt aus kleinbäuerlicher Erzeugung in der Provinz Mandalay östlich von Pwin Oo Lwin. Durch die familieneigene Farm wird ein Link von dem Strauch bis in die Tasse möglich. Produktion, Rösterei und Absatz kommen aus einer Hand.

Mandalay Coffee Group

Kaffee hat eine lange Tradition in Myanmar. Plantagen existieren seit den 1930er Jahren. Nach der Machtübernahme 1962 durch das Militär wurde der Kaffeeanbau stark vernachlässigt. 1980 startete die Regierung einen Kaffeekultivierungsplan. Trotz der staatlichen Unterstützung wechselten die Bauern auf andere Anbau-Kulturen mit attraktiveren Preisen. Mit dem demokratischen Reformprozess kam dann ab 2011 eine stetige Markt- und somit Preisliberalisierung und der Myanmarkaffee fand seinen Weg zurück auf die Weltkarte. 

Kaffeekirschen als Dünger

Die Reise geht weiter nach Shan State. Die meisten Produzenten in Shan State gehören einer Kleinkooperative an. In dieser Region gibt es mittlerweile über 140 kaffeeproduzierende Familien aus 40 Dörfern. Vereint sind diese in 10 Kooperativen – davon 2 Frauenkooperativen. Die meisten Produzenten in Shan State bauen Kaffee biologischen an. Bislang fehlten aber die notwendigen Mittel, um den Kaffee zertifizieren zu lassen.

Cupping

Myanmar ist ein Land, das dem Kaffeegeschäft mit Hoffnung und Leidenschaft entgegensieht. Während der Kaffeereise merken wir, wie in Myanmar eine neue Generation von Kaffeeproduzenten heranwächst. Mit der Hoffnung nach dem Stillstand und der Isolation nun ein lukratives Kaffeegeschäft aufzubauen, sind die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer hochmotiviert. Bisher ist die Kaffeeproduktion noch relativ gering, sodass das Land dem Kaffeeanbau viel Potenzial bietet. Wir sind gespannt, was sich hier in den nächsten Jahren noch alles entwickelt.

Äthiopien 2016

Afrika – Heimat des Kaffees

Äthiopien ist das Ursprungsland der Kaffeepflanze. Der äthiopische Kaffee schmeckt so authentisch, dass man ihm einfach abnimmt hier zuhause zu sein. In seiner ursprünglichen wilden Form kommt er nur noch hier vor. Durch den Regen im Hochland, die fruchtbaren Vulkanböden, die Pflanzenvielfalt und gemäßigte Temperaturen findet er genau die richtigen Bedingungen und wächst in extremen Höhen auf 550 bis 2750 Meter.

Drying Beds

Afrika ist die Heimat des Kaffees und die Wiege des Kaffees ist Äthiopien. Als Kaffeeröster ein Muss auf der Liste der zu bereisenden Kaffeeanbaugebiete. Unser erster Besuch ist bei der Dumerso Washing Station (Besitzerin: Hirut Birhanu). Kurz vor Sonnenuntergang haben wir die Möglichkeit uns die trockenen Aufbereitung (natural/unwashed) erklären zu lassen während wir zwischen den „drying beds“ stehen.

 

Aussortieren von Rohkaffee

In einem Warehouse in Yirgacheffe können wir beim Aussortieren von Rohkaffee (Pergaminos) zusehen und mitarbeiten . Das geschieht hier von Hand, defekte Kaffeebohnen sowie Steine, Holzstücke oder Kaffeeschale werden hier selektiert. Jede Mitarbeiterin schafft ca. 80 kg pro Tag zu sortieren. Ein Kaffeesack beinhaltet ca. 60 kg geschälten Rohkaffee.

Jungpflanzen

Die jungen Pflanzen werden in der Regel nach 6 bis 12 Monaten intensiver Pflege, Düngung und Bewässerung innerhalb des Gartens (Anbaufläche des Kaffeebauern) eingepflanzt. Hierbei wird geschaut, dass die Kaffeepflanze Schutz vor der Sonne hat durch sogenannte „Coffee Mamas“ (Schattenbäume).

 

äthiopische Kaffeezeremonie

In Äthiopien ist die Kaffeezeremonie ein wichtiger kultureller Bestandteil. Es beginnt damit, dass noch grüne Kaffeebohnen in einer kleinen Pfanne auf offenem Feuer geröstet werden bis sie braun (schwarz) sind. Dabei wird die Pfanne immer geschwenkt, damit die Bohnen nicht anbrennen. Danach werden die Bohnen einem Mörser klein gemahlen. In der traditionellen äthiopischen Kaffeekanne aus Ton (Jebena) wird das Kaffeepulver mit heißem Wasser aufgebrüht und in einfachen Porzellanschälchen (teilweise Tassen) serviert.

 

Kaffeelogistik in Hawassa

Beladen eines LKWs mit bereits kontrollierten Kaffeesäcken beim Besuch des ECX Warehouse in Hawassa. Bei Ankunft im Warehouse erhält jede Lieferung ein „sample ticket“. Sampling erfolgt an 3 Stellen im Sack: oben, mittig und unten, die Sample Sammlung erfolgt nach Zufallsprinzip für jeden Truck und wird von sogenannten „runners“ durchgeführt, die keine Informationen zur Herkunft des Trucks oder des Kaffees haben. 

Indonesien 2012

Sumatra – Gayo Hoghlands

Aus der Republik Indonesien im Indischen Ozean kommen Kaffees von beeindruckender Tiefe, die durch edle Fülle und würzige Kräuternoten überzeugen. Die wichtigsten Kaffeeproduzenten des Inselstaates sind Java, Sumatra, Sulawesi und Timor. Die indonesischen Inseln sind Hauptexporteur für Robusta. Die Bohne macht 90 Prozent der Ernte aus. Daneben gibt es auch einige erstklassige Arabicas, z.B. aus Sumatra. 

Grüne Kaffeekirsche

Der Kaffeeanbau in Indonesien hat eine fast 300-jährige Geschichte, die eng mit der Holländischen Kolonialherrschaft verbunden ist. Das Gayo-Hochland in Sumatra ist das bedeutendste Anbaugebiet für Arabica-Kaffee in Indonesien. Über Jahrzehnte kamen immer wieder Top-Qualitäten aus diesem zur Provinz Aceh gehörenden Vulkangebiet.  

 

Kaffeesack

Der Rohkaffee zeichnet sich durch seine unverwechselbare jadegrüne Farbe aus. Die Aufbereitung und Verarbeitung des Kaffees ist recht eigentümlich: Die handgepflückten Kaffeekirschen werden zwar gepulpt, jedoch werden die Fruchtfleischreste am Pergamino nicht mittels Fermentation im Wasser zersetzt, sondern durch manuelles Abreiben im Sand entfernt. Anschließend wird der Pergaminokaffee mehrere Tage lang unter freiem Himmel in der Sonne getrocknet. Wenn die Kaffeebohnen nach Größe, Farbe und Gewicht verlesen sind werden sie in die jeweiligen bedruckten Jutesäcke abgefüllt und zugenäht. 

Kaffeerösten

Besichtigung einer einheimischen und traditionellen Rösterei in Banda Aceh. Für unser Gruppe, die hauptsächlich aus Röstern aus aller Welt bestand, sehr spannend. Die Röstparameter sind: Röstcharge: 50 kg; Röstzeit: 2 h; weitere Zutaten: 3 kg Zucker sowie 1 kg Margarine zum Schluß. Selbstverständlich haben wir diesen Kaffee dann auch trinken dürfen.  

 

Indonesischer Coffee Shop

Neben dem „Local Market“ suchten wir natürlich auch die lokalen Coffeeshops auf. Fasziniert von der geübten Technik konnten wir nicht widerstehen den ein oder anderen Kaffee zu trinken, auch wenn er für uns „zu dunkel“ geröstet war.  

 

Röster Camp

Nach einer sehr langen und anstrengenden Fahrt zum Takedon See durften wir am nächsten Tag am Rösttraining von Farmern in der Gayo-Region teilnehmen. Unsere Einschätzung zu ihren Kaffees und ihren Röstprofilen sind sehr hilfreich für sie. Der Austausch ist für beide Seiten sehr informativ und wir sind begeistert von dem Enthusiasmus der einzelnen Kaffeebauern.